I am a center survivor

Jedes Einkaufszentrum, das ich kenne, ist am Ende. It’s the end of the mall: It’s the end of them all (mal bei Kristin Hersh gelesen.) Und egal, wie neu die Center sind, sie sind immer gleich schnöde und räudig, und jeder Schmutz fällt auf und stört. Da knicken die Enden der angespitzten Zierpflanzen ab und werden leicht braun, und im Wasserbecken, das wohl eine Schrittbremse sein soll und deshalb im Weg liegt wie ein Teppich (Kurzflor, triefend nass), sammeln sich Kaugummi und Dinge, die man nicht benennen kann, die aber nicht vorgesehen waren, darin, und in den Architektenträumen. Das Wort Kopfgeburt fällt mir ein, aber es will mir nicht bedeuten, was es bedeutet, also hätten diese das Center entworfen habenden Köpfe geboren, dann wäre ja etwas entstanden, ein Kopfleben, aber sie gebaren nicht.

Im Center alles trist und nur die Jugend sitzt herum und ist kraftprotzend und will im Kinderkino fummeln, was eine Aufpasserin durch Rufe unterbindet. Im Kinderkino jedenfalls liegt eine müde Mutter auf dem platten Sitzkissen, hat sich zugedeckt mit ihrem Parka, der Sohn erhebt sich vom Sitzkissen neben ihr, um mit seinem Auto zu spielen, aber er wird wieder ins Liegen befohlen. Alle sind ewig dort, alle sind für immer im Center. Dem Center kann man immer nur gerade noch entkommen. Und kranke Kinder halten ihren Mittagsschlaf auf runden, weich gepolsterten, abwischbaren Sitzinseln neben dem virtuellen Aquarium.

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